Kommentar |
Die Regierungszeit (1556-1598) Philipps II. von Spanien wurde, neben einer geistig-kulturellen Blütezeit, u.a. gekennzeichnet durch kriegerische Auseinandersetzungen und damit zusammenhängende finanzielle Probleme des Staates, durch Konfessionalisierung sowie den Aufbau eines zentralistischen bürokratischen Apparates, mit dessen Hilfe der König höchst persönlich versuchte, sich über die Entwicklungen im Spanischen Imperium auf dem Laufenden zu halten. Zu diesem Imperium gehörten, neben überseeischen Gebieten, italienische Besitzungen (Sizilien, Sardinien, Mailand), die Freigrafschaft Burgund, die Niederlande und, seit 1580, Portugal. Das Seminar wird sich sowohl mit den Formen der Kommunikation und des Wissenserwerbs innerhalb der Administration, als auch mit den Beziehungen zwischen Obrigkeiten und Untertanen beschäftigen. Gefragt wird u.a. nach dem Herrschaftsverständnis des Königs, den Formen des Wissenserwerbs in der Verwaltung sowie nach der Kommunikation zwischen fürstlicher Zentrale, den regionalen bzw. lokalen Amtsträgern und einzelnen Untertanen. Spanischkenntnisse sind erwünscht, werden aber nicht vorausgesetzt. Dagegen wird die Bereitschaft erwartet, sich mit englischsprachigen Texten auseinander zu setzen.
Anforderungen: Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit im Seminar (Kurzreferat oder kleinere Schreibaufgaben), Hausarbeit.
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Literatur |
Einführende Literatur: Bernecker, Walther L.; Pietschmann, Horst, Geschichte Spaniens. Von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, 4. überarb. Aufl., Stuttgart 2005, S. 129-153. Brendecke, Arndt, Imperium und Empirie. Funktionen des Wissens in der Spanischen Kolonialherrschaft, Köln u.a. 2009. |