Inhalte:
Fachsprachen begleiten uns schon seit Urzeiten, seit es arbeitsteilige berufliche (‚zünftige') Tätigkeiten gibt (Fischer, Bauern, Händler...); unsere moderne Welt allerdings, geprägt durch immer größere Spezialisierung von Kenntnissen und Tätigkeiten, schafft täglich neue Bedingungen der sprachlichen Verständigung in den einzelnen Fachbereichen (intern) wie auch im Alltagsleben (extern).
Deshalb betrachtet dieses linguistische Seminar die Fachsprache nicht in ihrem engeren hermetischen Sinn (geheimsprachlich von Fachleuten zu Fachleuten), sondern differenziert die Bezüge zwischen Gemein- und Fachsprache und stellt die Leistungen von Fachsprache und Fachtext in ihrem jeweiligen abgestuften Gebrauchskontext heraus (Funktion).
Dabei beschäftigen wir uns zunächst mit der Definition und den unterschiedlichen Schichtungsmöglichkeiten in ihrer Bedeutung für die je einzelne kommunikative Situation (Exaktheit, Präzision, Ökonomie, leichte Handhabbarkeit etc.). Die fachsprachlichen Charakteristika, d.h. die typischen Wort- und Satzgefüge, ermitteln wir praktisch in typologischen Betrachtungen verschiedener Fachtexte aus ausgewählten Bereichen (Wirtschaft, Technik, Handwerk, Verwaltung).
Im abschließenden sprachanalytischen Teil überprüfen wir Fachtexte (z. B. Texte aus Ihrem konkreten Studium, Rezepte, Gutachten, Verträge, Bedienungsanleitungen etc.) auf ihren situativen fachsprachlichen Verwendungszusammenhang.
Lernziele:
Sie erwerben Grundkenntnisse in der Textlinguistik (entfernt auch Stilistik) und können mithilfe sprachanalytischer Methoden Fachtexte in ihre jeweilige Funktion einordnen und gewinnen Einsichten in die Kommunikationsproblematik im Berufsleben. |