Kommentar |
Die Namensforschung hat in der Sprachwissenschaft eine lange Tradition. Eine der traditionellen Disziplinen der romanischen Sprachwissenschaft ist etwa die Toponomastik, d.h. die Erforschung von Ortsnamen (Städtenamen, Flurnamen etc.). Sie ist ein Teilgebiet der Onomastik. d.h. der Namenkunde. Hintergrund ist die Einsicht, dass sich in Namen in vielfältiger Weise nicht nur die Sprach-, sondern auch die Lebensgeschichte spiegelt. Der moderne städtische Raum bietet eine Vielzahl von Namen, sei es Straßennamen, Quartiersbezeichnungen, aber auch Firmennamen, deren Erforschung und Kategorisierung Aufschluss über Prinzipien des Kommunikationsraums 'Stadt' liefert. Dabei sollen – etwa auf der Basis von Stadtplänen und Branchenverzeichnissen – für urbane Zentren im frankophonen Raum exemplarisch die Namenswelten erschlossen werden.
Voraussetzungen für den Erwerb des Leistungsnachweises sind regelmäßige, aktive Teilnahme, die Übernahme eines Referats sowie das Verfassen einer schriftlichen Hausarbeit. Die Veranstaltung ist geöffnet für Studierende des Masterprogramms Urbane Systeme. Die Lehrveranstaltung wird in deutscher und französischer Sprache gehalten werden.
Lektüreempfehlungen:
- Eichler, Ernst (e.a. edd. 1995/1996), Name studies / les noms propres / Namenforschung. Ein internationales Handbuch zur Onomastik, Berlin/ New York.
- Gabriel, Klaus (2003), Produktonomastik. Studien zur Wortgebildetheit, Typologie und Funktionalität italienischer Produktnamen, Frankfurt am Main.
- Kalverkämper, Hartwig (1978), Textlinguistik der Eigennamen. Stuttgart.
- Koß, Gerhard (³2002), Namenforschung, eine Einführung in die Onomastik, Tübingen.
- Picker, Ursula (2003), Zur Instrumentalisierung von Geschichte in der französischen Ergonymik, Frankfurt am Main.
- Platen, Christoph (1997), Ökonymie - zur Produktnamen-Linguistik im Europäischen Binnenmarkt, Tübingen.
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