Die Veranstaltung bietet eine Einführung in die feministische vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung. Im Zentrum steht die Rolle des Wohlfahrtsstaates mit Blick auf soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Ausgehend von Gøsta Esping-Andersens Konzept der Wohlfahrtsregimes und klassischen Ansätzen der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung (funktionalistische, konflikt- und interessentheoretische sowie institutionalistische Ansätze) werden feministische und gendersensible Ansätze der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung behandelt. Nach anfänglichen Begriffsklärungen (soziale Ungleichheit, Geschlecht, Wohlfahrtsstaat, Regime) beschäftigen wir uns insbesondere mit feministischen Kritiken und Weiterentwicklungen der klassischen Wohlfahrtsstaatsforschung. Zuletzt werden wohlfahrtsstaatliche Regimetypen sowie unterschiedliche Thesen zur Weiterentwicklung wohlfahrtsstaatlicher Institutionen und Politiken vor dem Hintergrund aktueller Veränderungen diskutiert, z.B. dem Wandel zum adult-worker-Modell und der These einer „Ökonomisierung“ der Familienpolitik.
Voraussetzungen für den Schein-Erwerb:
Regelmäßige Anwesenheit, Lektüre der Seminar-Pflichttexte (*), mündliche Beteiligung sowie aktive Mitarbeit in Arbeitsgruppen; Übernahme eines Protokolls und Verfassen von drei Essays.
Einführende Literatur
Betzelt, Sigrid (2007): "Gender Regimes": Ein ertragreiches Konzept für die komparative Forschung. Literaturstudie, ZeS Arbeitspapier No. 12/2007, University of Bremen, Bremen.
(online verfüg- und googlebar)
Kulawik, Teresa (2005): Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterregime im internationalen Vergleich. http://web.fu-berlin.de/gpo/pdf/kulawik/kulawik.pdf |