Kommentar |
Bis zur Asienkrise 1997/98 zeichnete sich die Region Südostasien durch einen scheinbar unaufhaltsamen wirtschaftlichen Aufstieg aus. Seither haben sich die einzelnen Staaten sehr unterschiedlich entwickelt und die Region zeichnet sich nicht nur politisch und ökonomisch, sondern auch kulturell und religiös durch eine große Heterogenität aus. Das Spektrum der Staaten reicht von dem autoritären aber ökonomisch erfolgreichen Staatstaat Singapur, über das von der ältesten Militärdiktatur der Welt gepeinigte Burma und Staaten wie Laos und Kambodscha, die einen nicht unerheblichen Teil ihres Staatshaushaltes durch EZ Gelder generieren, bis hin zu den politisch wie ökonomisch fragilen jungen Demokratien Indonesien und den Philippinen. Nach einer Einführung in unterschiedliche entwicklungstheoretische Annahmen und Konzepte werden im ersten Teil des Seminars die zentralen Entwicklungen und Probleme der Region anhand einzelner Themenfelder vergleichend analysiert.
Gleichzeitig hat sich in Südostasien mit der ASEAN aber auch eine Regionalorganisation entwickelt, die häufig als erfolgreichste Regionalorganisation außerhalb Europas bezeichnet wird. Die Kooperationskultur der ASEAN unterscheidet sich jedoch deutlich von der der EU, diese, auch als neuer Regionalismus bezeichnete, Form der Regionalkooperation soll im zweiten Teil des Seminars theoretisch fundiert untersucht werden. Dabei wird neben neuren Entwicklungen auf der ASEAN Ebene auch der Einfluss externer Akteure (vor allem China und USA) als Impulsgeber für Kooperation analysiert. |
Literatur |
Acharya, Amitav, Constructing a security community in Southeast Asia: ASEAN and the problem of regional order, London: Routledge, 2001.
Dewitt, David Brian (Hrsg.): Development and security in Southeast Asia, Bd I- III, Aldershot: Ashgate, 2003.
Dosch, Jörn: The Changing Dynamics of Southeast Asien Politics, Boulder 2007 (X-VI-d-296)
Morley, James W. (Hrsg.): Driven by Growth: Political Change in the Asia-Pacific Region, Revised Edition, New York: M.E. Sharpe, 1999; (X-VI-d-196) |