Kommentar |
Im Februar 2012 jährt sich die Verkündung des Oberhausener Manifests zum 50. Mal. Innerhalb der deutschen Filmgeschichte gilt dieses Datum nach wie vor als Zäsur, als Anfangspunkt der bundesdeutschen Debatte um einen „Neuen deutschen Film". Neben der zu erwartenden Retrospektive auf den Kurzfilmtagen Oberhausen 2012, kann der Jahrestag zum Anlass genommen werden, um ein Stück westdeutscher Filmgeschichte der 1960er Jahre zu reflektieren, da die aktuelle Filmgeschichts- und -erzählforschung genau jene Periode und die Auswirkungen des Oberhausener Manifests neu kontextualisiert. Der Begriff vom „Neuen deutschen Film" (bzw. „Jungen deutschen Film") wird genauso zu hinterfragen sein, wie die Definition zum „alten deutschen Film", der 1962 von den Unterzeichnern des Manifests für tot erklärt wurde. Dabei wird eine Betrachtung des damaligen europäischen Kinozusammenhangs nötig werden, wie auch eine Untersuchung der Folgedebatten, die bis heute Auswirkungen auf Filmwirtschaft und Erzählstrukturen im Kino haben. Zum Ausblick bietet sich eine Diskussion zur aktuellen Lage des deutschen Kinos an, welches innerhalb der letzten 10-15 Jahre - auch ohne Manifest - oft wieder „Junger deutscher Film" genannt wurde. |
Literatur |
Sabine Hake: Film in Deutschland. Geschichte und Geschichten seit 1895. Reinbek: Rowohlt 2004.
Tim Bergfelder: The German Cinema Book. London: BFI 2002.
Joe Hembus: Der deutsche Film kann gar nicht besser sein. Ein Pamphlet von gestern, eine Abrechnung von heute. München: Rogner und Bernhard 1981.
Rainer Lewandowski: Die Oberhausener. Rekonstruktion einer Gruppe 1962-1982. Diekholzen: Regie Verlag 1982.
Gerhard Bliersbach: So grün war die Heide. Die gar nicht so heile Welt im Nachkriegsfilm. Weinheim: Beltz 1994.
|