Kommentar |
„Demokratie" genießt nicht nur einen hohen Bekanntheitsgrad, sondern hat auch in der Regel einen guten Ruf. Die gegenwärtige strukturelle und normative Etablierung von Demokratie in der Gesellschaft ist nicht zuletzt ein Ergebnis von gesellschaftlichen Prozessen, die sowohl zeitlichen als auch räumlichen Faktoren unterworfen sind. Dementsprechend kann die außergewöhnliche Stellung von Demokratie in modernen politischen Systemen der Gesellschaft besonders gut durch die Hinzunahme von politischen Theorien als Zeugnisse der jeweiligen gesellschaftlichen Prozessen und Faktoren, nachvollzogen werden. So wäre das zweifelsfrei bedeutende Konzept der Staatsbürgerschaft im Hinblick auf moderne Demokratien nur schwer ohne die Schriften von Theoretikern wie Hobbes oder Rousseau verständlich.
Das Ziel dieses Seminars ist es den gegenwärtigen Status von Demokratie theoretisch zu rekonstruieren. Dazu wird eine primär meta-theoretische, auf differenztheoretischen Überlegungen basierte Betrachtungsweise, die im zweiten Schritt durch eine historische Perspektive ergänzt wird, gewählt. Demokratie wird in die drei Kernelemente (1) Staat und Souveränität (2) Staatsbürgerschaft und (3) demokratische Legitimation unterteilt und nachfolgend durch eine historische Gegenüberstellung verschiedener Perspektiven vervollständigt. |