Kommentar |
Georg Büchners Erzählung über den Aufenthalt des Stürmer und Drängers Jakob Michael Reinhold Lenz im Steintal in den Vogesen zeichnet sich immer noch durch ihre Aktualität aus. Der Text thematisiert anhand der wahnhaft getriebenen Figur Lenz den Konflikt des Individuums mit der Gesellschaft. Büchner verknüpft in seinem nur als Fragment überlieferten Text die Darstellung von Selbst- und Weltverlust, die über eine Vielzahl von Innenweltdarstellungen verdeutlicht wird, mit Reflexionen über Kunst und Religion. Das Seminar beginnt mit der gemeinsamen Lektüre des Primärtextes und erarbeitet sich in den ersten Stunden eine eigene Lesart, die vor allem Fragen an den Text stellt. Diese Eigenleistung ist in einem zweiten Schritt zu konfrontieren mit der Besprechung von ausgewählten Forschungsergebnissen, die zunächst bibliographisch zu erschießen sind. In einem dritten Schritt wird der historische und literaturgeschichtliche Kontext erschlossen. Insofern versteht sich das Seminar auch als praktische Einführung in das literaturwissenschaftliche Studium, in der Probleme im Umgang mit Hilfsmitteln besprochen und allgemeine Fragen der Literaturwissenschaft gestellt werden können. |
Literatur |
Georg Büchner: Lenz. Mit Materialien, ausgewählt von Andreas Erb. Stuttgart und Leipzig (Klett) 2006 Gerhard Schaub: Erläuterungen und Dokumente zu Büchners Lenz, Reclam (RUB 8180) 1986 Andreas Erb: Georg Büchner, Lenz. Eine Erzählung. München (Oldenbourg) 1997. |