Kommentar |
In diesem Kurs werden wegweisende Schriften der sprachkritischen Wende in der Philosophie diskutiert. Diese Wende im philosophischen Selbstverständnis manifestiert sich in der Auffassung, dass philosophische Probleme erst einmal Probleme in ihrer sprachlichen Formulierung sind. Die logico-semantische Sprachkritik wird damit zu einem entscheidenden Mittel, philosophische Scheinprobleme zu entlarven. Philosophiehistorisch wird der „linguistic turn" zuweilen mit Russells Aufsatz „On Denoting" (1905) oder mit Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus (1918/1921) eingeläutet. Unsere Lektüre beginnt mit Gottlob Freges bahnbrechenden Arbeiten zur Grundlegung der Semantik, die bereits zum ausgehenden 19. Jahrhundert nicht nur mustergültig ein sprachkritisch gewendetes Philosophieren repräsentieren, sondern die nachfolgenden Innovationen allererst ermöglicht haben.
Scheinbedingung: BA: Klausur Lehramt: Klausur für TN, Klausur und Essay für LN
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