DaZ/IP: A1-A3
Gr/HRGe: Ling II.2
Die Logopädie ist eine medizinisch-therapeutische Fachrichtung zur Behandlung von Kommunikationsstörungen bei Menschen aller Altersklassen. Den größten Teil der logopädischen Praxis bilden die kindlichen Sprach- und Sprechstörungen.
In den letzten Jahren hat auch die Tatsache immer größere Bedeutung gewonnen, dass Kinder mit Migrationshintergrund im Rahmen der logopädischen Behandlung eine etwas gesonderte Betrachtung ihrer sprachlichen Auffälligkeiten benötigen als Kinder, die Deutsch als ihre Muttersprach erlernt haben. Zwischen der Idealvorstellung einer angemessenen Förderung der Mehrsprachigkeit und der Realität besteht weiterhin eine Kluft. Dysgrammatismus, Aussprachestörungen, Stottern u.ä. als umfassende Sprachstörungen häufen sich. Das grundsätzliche Problem bei Mehrsprachigkeit besteht in einer diagnostischen Abgrenzung zwischen erwerbsbedingten Sprachschwierigkeiten und einer Sprachstörung.
Daher ist bei mehrsprachigen Kindern insbesondere darauf zu achten, Sprachauffälligkeiten nicht mit Sprachstörungen zu verwechseln. Sprachliche Auffälligkeiten resultieren aus den Besonderheiten einer Sprache. So hat jede Sprache in verschiedenen Bereichen wie Aussprache, Grammatik, Ausdruck, etc. ihre eigenen Regeln. Insofern kann es beim Erwerb der deutschen Sprache als Zweitsprache zu ganz typischen sprachlichen Auffälligkeiten kommen. Solche Probleme kann ein normal entwickeltes Kind im Laufe der Entwicklung entweder alleine oder aber mit Hilfe von Förderung bewältigen.
In dem Seminar werden zunächst die grundlegenden Bereiche der kindlichen Sprachstörungen, ihrer Behandlung und ihres Verlaufs in der Logopädie vorgestellt. Des Weiteren wird für alle Bereiche ihr gesondertes Betrachten bei Kindern mit Migrationshintergrund diskutiert.
Möglichkeiten zum Scheinerwerb werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
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