Kommentar |
Nero, Herrscher über das Römische Reich von 54 bis 68 n. Chr., gilt als einer der großen Wahnsinnigen auf dem Kaiserthron: ein Muttermörder, Brandstifter, Christenverfolger, Möchtegernkünstler, ohne Sinn für die Bedürfnisse seiner Untertanen und die Anforderungen seiner hohen Stellung. Dieses Bild geht auf die antiken Quellen zurück, die Nero voreingenommen und zumeist mißgünstig schildern, falsch ist es deswegen aber noch nicht. Nur ist es zu einfach, Nero schlicht für verrückt zu erklären. Statt eine medizinische Ferndiagnose zu stellen, wollen wir die Strukturen des Kaisertums und der römischen Gesellschaft analysieren und danach fragen, wie Nero mit ihnen in Konflikt geriet, warum er immerhin 14 Jahre lang regierte und weswegen er am Schluss doch ermordet wurde. Neben der historischen Thematik führt das Seminar in Methoden und Hilfsmittel, Quellengattungen und Nachbardisziplinen der Alten Geschichte ein. |
Literatur |
Einführende Literatur:
Jürgen Malitz, Nero (C. H. Beck Wissen in der Beck’schen Reihe 2105), München 1999; Miriam T. Griffin, Nero. The End of a Dynasty, New Haven u. a. 1984; Karl Christ, Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin, München 20024; W. Dahlheim, Geschichte der römischen Kaiserzeit (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 3), München 20033. |