Kommentar |
Als Languedoc wird jene große Region im Süden Frankreichs bezeichnet, die sich zwischen der Rhône und der Garonne von der Küste des Mittelmeeres in die Gebirgslandschaften der Cevennen und des Zentralmassivs erstreckt. Bis ins späte 19. Jahrhundert bildete das Okzitanische, die Langue d’Oc, die Landessprache. Darin findet die späte und lange umkämpfte Eingliederung dieses Gebiets in den französischen Staat ihren sprechenden Ausdruck. Das Languedoc bildet ein ideales Ziel für eine die vormodernen Epochen umgreifende historische Exkursion: Von den reichen Hinterlassenschaften der antiken Städte, Villen und Infrastrukturen, über die eindrucksvollen Burgen, Klöster und Städte des Mittelalters bis zur Renaissancestadt Pézenas, dem Sitz des Gouverneurs und dem Versammlungsort der Stände im 16. und 17. Jahrhundert, und dem Canal du Midi, dem wohl bedeutendsten Verkehrsprojekt der Frühen Neuzeit, reicht die Palette des Sehenswerten.
Das Seminar dient der Vorbereitung auf die Exkursion, die im Sommersemester 2012 (voraussichtlich vom 12. bis zum 20. Mai) stattfindet. Im Laufe des Wintersemesters sollen allgemeine Kenntnisse über die Geschichte des Languedoc erworben werden. Außerdem wird erwartet, dass sich jede/r Teilnehmer/in auf eines der Reiseziele gezielt vorbereitet, die Mitreisenden bereits im Voraus mit allen nötigen Informationen (Texte, Bildmaterial und Lagepläne) versorgt und vor Ort ein Referat hält, in dem das Sichtbare in den Kontext seiner Genese und seines Gebrauchs eingeordnet wird. |