Märkte sind elementar für kapitalistische Gesellschaften und berühren unser alltägliches Leben in vielerlei Hinsicht. Nicht erst seit der Finanzmarktkrise findet eine lebhafte wissenschaftliche und öffentliche Debatte zur Rolle von Märkten in Wirtschaft und Gesellschaft statt.
Anknüpfend an soziologische Klassiker wie Max Weber haben im Rahmen der „neuen Wirtschaftssoziologie“ viele Soziologen die Betrachtung von Märkten wieder für sich entdeckt. Marktsoziologische Theorien als „Herzstück“ der neuen Wirtschaftssoziologie befassen sich mit der sozialen, institutionellen und kulturellen Einbettung von Märkten. Zentrale Fragen diesbezüglich sind, wie Märkte entstehen, welche sozialen Voraussetzungen für die Stabilisierung von Märkten notwendig sind und wie sich der Wandel von Märkten und Marktwirtschaften vollzieht.
Die Bedeutung von Institutionen und kulturellen Deutungsschemata für Märkte lassen sich besonders gut in historisch und international vergleichender Perspektive erfassen. Das Seminar thematisiert daher die Entstehung, Aufrechterhaltung und den Wandel von Märkten auch in international vergleichender Perspektive.
Der erste Teil des Seminars liefert eine Einführung in die neue Wirtschaftssoziologie und in zentrale marktsoziologische Theorien. Im zweiten Teil werden international vergleichende Perspektiven der Marktsoziologie betrachtet, etwa Probleme verbunden mit der Transnationalisierung und Globalisierung von Märkten. Im dritten Teil werden hierzu empirische Beispielstudien bearbeitet. |