Sie haben sich für das Studium der ev. Religionspädagogik entschieden. Studienordnung, Zeiten, Räume und Traditionen sind vorgegeben. Was wollen wir daraus/damit machen?
Um nach dem Examen zu einer stimmigen persönlichen Unterrichtspraxis zu finden, ist die Kenntnis der bisherigen methodischen Ansätze im Sinne einer Einordnung in die Entwicklungsgeschichte der Religionspädagogik wichtig. Unter den komplexen Anforderungen der Praxis erleichtert dieses Wissen zu verstehen, was man warum (falsch oder richtig) macht, womit man sinnvoll auf den reichen religionspädagogischen Erfahrungsschatz der Vorgänger zurückgreift. Doch Wissen ist nicht alles. Damit Viel- oder Mehrwissen nicht zu altkluger Besserwisserei führt, sollen Umsetzungen auch konkret inszenatorisch geübt werden.
Beim ersten Treffen werden Konzeption und Organisation des Seminars besprochen und geplant (Teilnehmerliste).
In der ersten Seminarphase werden zu einzelnen didaktischen Konzepten (evangelische Unterweisung, hermeneutischer Religionsunterricht, problemorientierter Religionsunterricht, Symboldidaktik, Korrelationsdidaktik) in Gruppenarbeit Kurzinszenierungen erarbeitet. Dazu werden hinreichend Material und Literatur angeboten, die später noch weiter und individuell ergänzt werden. Diese Vorlagen geben dem Dozenten vielfältige Gelegenheit, konkreten Lernbedarf zu ermitteln und diesem "maßgeschneidert" durch Interventionen/Materialien/Informationen/Übungen zu entsprechen.
Dies ist kein Referate-Seminar. Aber es ist ausdrücklich erwünscht, sich während dieses ganzen Lernprozesses selbstständig - in Frage, Bestätigung oder Widerspruch - auf Passagen der empfohlenen Texte zu beziehen.
Unser Ziel: Auf der Gratwanderung zwischen "Pauken" und "Labern" wird "Schätzen lernen" als Qualitätskriterium für jegliche Relgionsdidaktik erarbeitet werden.
Zum Semesterende haben wir gemeinsam einen Reader zusammengestellt, der zugleich als verbindliche Basis für das mündliche Prüfungsgespräch dient. |