Kommentar |
Die Familie ist die kleinste, aber auch wichtigste soziale Einheit einer jeden Gesellschaft, stellt das Versorgungsnetz, bietet Schutz, bestimmt den Lebensraum und das soziale Rollengefüge. Die Ehe begründet im Idealfall eine Familie. Denn nur eine rechtsgültige Eheschließung konnte legitime Erben hervorbringen und somit garantieren, dass das soziale Gefüge der Familie funktionierte. In diesem Seminar sollen diese Zusammenhänge erarbeitet werden. Es gilt herauszufinden, wie eine Familie im Mittelalter aussah, was man darunter verstand, wer zu diesen Gefüge dazu gehörte welche Unterschiede es z.B. zwischen Adel und Stadtbürgern gab, aber auch welche Gemeinsamkeiten. Dies lässt sich besonders gut anhand spätmittelalterlicher Quellen nachvollziehen, welche im Seminar besprochen werden sollen. Ziel ist es über diesen thematischen Zugang grundlegende Elemente der mittelalterlichen Kultur und Gesellschaft zu erfassen und zu verstehen.
Ab dem 03. November 2011 wird ein Reader im Copyshop am Reckhammerweg zur Verfügung stehen. Die Teilnehmer des Seminars sollten sich diesen vorab anschaffen und den Text von Karl Bosl "Die familia als Grundstruktur der mittelalterlichen Gesellschaft" lesen und für die erste Sitzung am 07. November 2011 vorbereiten. Dieser Artikel ist auch online abrufbar: http://periodika.digitale-sammlungen.de/zblg/kapitel/zblg38_kap14. |
Literatur |
- Bosl, K.: Die familia als Grundstruktur der mittelalterlichen Gesellschaft. In: ZBLG 38, 1975. S. 403-424. - Goody, J.: Die Entwicklung von Ehe und Familie in Europa. Frankfurt/ M., 1989. - Spieß, K.-H. (Hrsg.): Die Familie in der Gesellschaft des Mittelalters. Ostfildern, 2009. - Weigand, R.: Liebe und Ehe im Mittelalter. Goldbach, 1993. |