Kommentar |
Eine große Herausforderung im philosophischen Studium besteht in der Überführung argumentationstheoretischen Wissens in ein argumentationspraktisches Können. Idealerweise sollte dies im Vollzug des Studiums Hand in Hand gehen, denn im Besonderen erlaubt die Auseinandersetzung mit Werken der Philosophie ausgehend von den texthermeneutischen und interpretativen Bemühungen eine begleitende argumentationstheoretische Einbettung der rekonstruierten Argumente. Häufig scheitert dies im Alltag bereits daran, dass Studierende nicht über die grundlegende Terminologie und das erforderliche Analyseinstrumentarium verfügen, welche eine Klassifikation der fraglichen Argumente ermöglichen würde oder die aussichtsreichen argumentationsstrategischen Optionen ausgehend von einer Argumentanalyse offenlegen könnte. Doch wer nicht weiß, um was für ein Argument es sich handelt oder wie es geltungstheoretisch zu bewerten ist, dem bleibt eine seriöse philosophische Auseinandersetzung mit dem Text vorenthalten. Durch die Vorlesung wird nicht nur in die grundlegende Terminologie der Argumentationstheorie eingeführt, sondern an ausgewählten Fallbeispielen aus der Geschichte der Philosophie ausgeführt, wie prominente Argumentationen und ihre zugrundeliegenden Schemata einer ordentlichen Argumentanalyse zu unterziehen sind. Die Vorlesung repräsentiert mithin ein Serviceangebot, das sich an interessierte Studierende richtet. |