Kommentar |
Gegenstand der philosophischen Anthropologie ist „die menschliche Natur“, wobei diese Redeweise unterschiedlich interpretierbar ist. Die Vorlesung fängt mit einer lockeren Interpretation des Ausdrucks an, so wie er in der Redeweise „X gehört zur menschlichen Natur“ vorkommt. Dadurch werden Merkmale herausgegriffen, die zur charakteristischen menschlichen Lebensform gehören. Einige solche Merkmale bilden die Themen des ersten Teils der Vorlesung. Es handelt sich hierbei erstens darum, dass wir typischerweise Träger mentaler, insbesondere intentionaler Zustände sind, und zweitens darum, dass wir zum willentlichen oder zum absichtlichen Handeln fähig sind. Das Augenmerk wird dabei besonders auf die Frage gerichtet, ob diese Merkmale solche sind, die wir – vielleicht zum Teil – mit anderen Tieren teilen.
Im zweiten Teil der Vorlesung wird ein prägnanterer Begriff der menschlichen Natur herausgearbeitet, indem eine bestimmte Gruppe von Merkmalen unserer Lebensform als diejenige ausgezeichnet wird, die dieser Lebensform ihre spezifische Gestalt verleiht. Diese Konzeption der strukturellen Merkmale der charakteristischen menschlichen Lebensform lässt sich auch mit dem Ausdruck „Wesen des Menschen“ benennen. Traditionelle Kandidaten für Eigenschaften mit einer solchen, unsere ganze Lebensform prägenden Rolle sind Vernunft, Sprache und Freiheit; ein neuerer Kandidat ist die Trägerschaft kollektiver Intentionalität. Im zweiten Teil der Vorlesung werden diese Kandidaten diskutiert und auf ihre Tauglichkeit geprüft, als unsere „Natur“ in diesem prägnanten Sinne zu gelten.
Zu dieser Veranstaltung sind Studierende des Moduls E3 Studium liberale eingeladen. Online-Anmeldung ausschl. für E3-Studierende während der Anmeldefrist über die IOS-Anmeldemaske: Studium liberale (vgl. www.uni-due.de/ios)! Für E3 bitte nicht über LSF anmelden! |