Kommentar |
"Der Krieg ist der vornehmste, ursprünglichste Sport, der Sport par excelllence und die Quelle aller anderen Sportarten und doch: Irgend etwas wehrt sich in unserem Inneren, den Krieg einen Sport zu nennen. Vielmehr will es uns scheinen, als ob Sport und Krieg ein Gegensatz sein müssen, was durchaus nicht ausschließt, dass der Sport zum Krieg gehört oder ihm dient."
Diese vielzitierte Bemerkung Carl Diems, der maßgeblich die Olympischen Spiele von 1936 organisierte, soll als Einstieg in die korpuslinguistische Analyse seines Hauptwerks "Olympische Flamme" (1942) dienen. Dieses Werk gilt als wichtiges Zeitdokument nationalsozialistischer Sportpropaganda.
Der auf diese Weise ermittelte Diemsche Diskurs soll einerseits mit den Diskursen der so genannten Konservativen Revolution der Zwischenkriegszeit verglichen, andererseits aber auch als Beispiel für "Sprache im (!) Nationalsozialismus" im Sinne von Utz Maas untersucht werden.
Schließlich ist zu recherchieren, ob nicht sogar in der heutigen Publizistik ein Fortleben Diemscher Argumentationsstrukturen auszumachen ist.
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Literatur |
Primärliteratur: Carl Diem, "Olympische Flamme", 3 Bde., Berlin 1942. Sekundärliteratur: Frank Becker, "Den Sport gestalten. Carl Diems Leben (1882-1962)", Bd. 3: NS-Zeit, Duisburg: UVRR, 2009. Meike Breuer, "Sport zwischen Kampf und Spiel - der Sportbegriff in den Werken von Carl Diem", Diss. Bochum (online verfügbar unter: www-brs.ub.ruhr-uni-bochum.de). |