Kommentar |
Medien sind für die Geschichte des Krieges in vierfacher Hinsicht von Bedeutung. Erstens ermöglichen sie die Informationsflüsse, die das militärische Geschehen steuern. Auf dieser Ebene sind sie selbst Bestandteil des militärischen Handelns. Zweitens werden Medien dazu eingesetzt, um den Gegner zu verunglimpfen und bei Freund und Feind – bei Truppe und Zivilbevölkerung – für die eigene Sache zu werben. Dies wird in der Regel mit dem Begriff Propaganda belegt. Als Propagandamittel sind Medien selbst Waffen in der kriegerischen Auseinandersetzung. Drittens, über die Propaganda im engeren Sinne hinaus, transportieren Medien Informationen über den Krieg zur eigenen Bevölkerung. Damit ist die unmittelbare Kriegsberichterstattung ebenso gemeint wie die allgemeine Darstellung und Kommentierung der militärischen Ereignisse in Wort und Bild. Viertens werden Medien im Gefolge von Kriegen eingesetzt, um die öffentliche Erinnerung an die Ereignisse zu formen.
Diese vier Dimensionen strukturieren die Vorlesung, die einen zeitlich weit gefassten Überblick über die Genese des Wechselspiels von Kriegs- und Mediengeschichte geben will. Dabei werden die Vorreiter in der Medienentwicklung, England, Deutschland, Frankreich und die USA, im Mittelpunkt des Interesses stehen.
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Literatur |
Literatur: Daniel, Ute (Hg.), Augenzeugen. Kriegsberichterstattung vom 18. zum 21. Jahrhundert, Göttingen 2006. Keller, Ulrich, The Ultimate Spectacle. A Visual History of the Crimean War, Amsterdam 2001. Knightley, Phillip, The First Casualty. The War Correspondent as Hero, Propagandist and Myth-Maker from the Crimea to Iraq, Baltimore 32004. Paul, Gerhard, Bilder des Krieges – Krieg der Bilder. Die Visualisierung des modernen Krieges, Paderborn 2004.
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Bemerkung |
Modulzuordnungen: Frühe Neuzeit, Neueste Zeit GHR Neuere Geschichte Sektorale Geschichte: Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Europäische Geschichte Vertiefung Gesellschaftslehre: Modul 2, 5
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