Kommentar |
Diese Übung soll einen Einblick in die Traditionen mittelalterlicher Personennamengebung bieten. Einleitend werden Grundlagen, wie griechische, jüdische und römische Traditionen behandelt. Alsdann liegt ein Schwerpunkt auf den zweigliedrigen Personennamen des Frühmittelalters, die eine gewisse Regelhaftigkeit bei ihrer Bildung erkennen lassen. Es wird auch die Frage gestellt, ob Spezifika einzelner gentes (Alemannen, Langobarden etc.) erkennbar sind. Der Nachbenennung nach Lebenden und Toten folgt jene nach heiligen Namen, welche uns ins Feld der christlichen Namengebung und letztlich zum großen Namenschwund im Hochmittelalter führen. Ein wesentlicher Aspekt ist hier auch die Nachbenennung nach Fürstennamen, wie sie im Titel mit den Namen Heinrich und Konrad anklingt. Der Bogen wird zeitlich bis ins Spätmittelalter gespannt, denn um 1200 beginnt mit dem Aufkommen der Zweitnamen („Familiennamen“) eine neue Epoche der Namengebung, deren Gründe und Entwicklungen und Ausprägungen in den Blick genommen werden. Ebenso wird ein Ausflug in die Phase der humanistischen Namenumformungen unternommen, welche im 15. Jahrhundert ihre Blüte erlebte. Die Zweinamigkeit führt mit ihren dabei neben anderen Varianten entstehenden Herkunftsnamen auch zu den Ortsnamen, welche ebenfalls behandelt werden sollen. Schlussendlich können basierend auf den mittelalterlichen Grundlagen aktuelle Namensprobleme und Namengebungsentwicklungen diskutiert werden.
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Literatur |
- Bach, Adolf: Deutsche Namenkunde, 3 Bände, 2. Aufl. Heidelberg 1952-1956.
- Gottschald, Max: Deutsche Namenkunde, 6. Aufl. Berlin 2006.
- Kunze, Konrad: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet, 4. Aufl. München 2003.
- Mitterauer, Michael: Ahnen und Heilige. Namengebung in der europäischen Geschichte, München 1993.
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