Kommentar |
Novellen, wie z. B. „Die Judenbuche“ von A. von Droste-Hülshoff und „Der Tod in Venedig“ von Th Mann, gehören zu den bewährten literarischen Formen des Deutschunterrichtes in der Sek I und Sek II. Nach wie vor haben sie einen festen Stellenwert in den Lektüreplänen. Das Seminar gibt eine systematische und historische Einführung in das produktive Verstehen und Analysieren wirkungsmächtiger Beispiele der Novellenliteratur. In ihm sollen bedeutsame Ausprägungen dieser Form in den beiden letzten Jahrhunderten exemplarisch untersucht werden, um Einsichten in ihre literarische Struktur, Problemgestaltung und Wirkungsprozesse zu gewinnen. Neben elementaren narrativen Kategorien (Erzählformen, Perspektiven, fiktionale Gestaltung von Raum, Zeit, Figuren und Handlung etc.) und methodischen Ansätzen der Text- und Rezeptionsanalyse (z. B. strukturalistische, soziologische Methoden) sollen in didaktischer Hinsicht vor allem produktions- und handlungsorientierte Verfahren der Behandlung von Novellen im Unterricht erprobt werden (szenisches Interpretieren, dekonstruktive Verfahren, Entwicklung von Schreibsituationen etc.). Gleichzeitig werden konkrete Hinweise gegeben, Unterrichtsstunden und Unterrichtsreihen zu planen, und Möglichkeiten ihrer methodisch-didaktischen Umsetzung in die Unterrichtspraxis diskutiert. Behandelt werden Novellen und novellistische Erzählungen von J. W. von Goethe, H. von Kleist, E. Th. Hoffmann, A. von Droste Hülshoff, Th. Storm, A. Schnitzler, Th. Mann, F. Kafka und G. Grass. |