Kommentar |
Die Modernisierungstheorie erfuhr seit den 1960er Jahren bei einigen jüngeren Historikern große Aufmerksamkeit. Sahen sie einerseits darin ein Angebot, das vielfach beklagte Theoriedefizit der Geschichtswissenschaft zu beheben, so bot sie andererseits Erklärungsmodelle für empirische historische Sachverhalte und historischen Wandel. Die Vorstellung von einer „historischen Sozialwissenschaft“ führte in der Geschichtswissenschaft zu heftigen Debatten über die eigene Disziplin und die Reichweite der Modernisierungstheorien, die zunehmend selbst in die Kritik gerieten. Im Seminar werden wir uns sowohl mit einigen Vertretern der Modernisierungstheorie als auch ihrer Rezeption und Kritik in der Geschichtswissenschaft beschäftigen.
Die Bereitschaft zu intensiver Lektüre wird vorausgesetzt.
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Literatur |
Einführende Literatur:
- Nina Degele / Christian Dries, Modernisierungstheorie. Eine Einführung, 2005.
- Bettina Hitzer / Thomas Welskopp (Hg.), Die Bielefelder Sozialgeschichte. Klassische Texte zu einem geschichtswissenschaftlichen Programm und seinen Kontroversen, Bielefeld 2010.
- Axel Schildt, Modernisierung, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 11.02.2010 [URL: http://docupedia.de/zg/Modernisierung (letzter Zugriff 12.1.2012)]
- William Hamilton Sewell Jr., Logics of history. Social theory and social transformation, Chicago 2005.
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