Kommentar |
Die Auseinandersetzung um die Sterbehilfe gehört zu den zentralen Problemen der medizinischen Ethik. Die Kontroverse wird im Wesentlichen durch Positionen bestimmt, die in unterschiedlicher Weise dem Wunsch nach einem würdigen Sterben begegnen. Auf der einen Seite ist man bemüht, durch eine Verbesserung der psychosozialen Umstände des Sterbens der hohen Stellung des Lebensschutzes in unserer Kultur gerecht zu werden, auf der anderen Seite wird ein moralisches und juristisches Recht auf weitergehende Selbstbestimmung auch mit Blick auf das Lebensende eingeklagt. Die Unterscheidung zwischen „aktiver“ und „passiver“ Sterbehilfe reflektiert diese beiden Lösungsansätze.
Das Seminar wird die Grundbegriffe dieses Problemfeldes (‚Menschenwürde’, ‚Recht auf Leben’, „aktive und passive“, „direkte und indirekte“ Sterbehilfe) klären. Die Präzisierung der Grundbegriffe soll durch juristische und medizinische Fachbeiträge ergänzt werden, um den interdisziplinären Zusammenhang der Problematik zu verdeutlichen. Die Rekonstruktion der maßgeblichen Aspekte wird deutlich machen, dass die Frage nach der Sterbehilfe eine Antwort auf die Frage verlangt, wie wir das Sterben in unserer Gesellschaft gestalten wollen. |
Literatur |
Zur Einführung wird empfohlen:
Felix Thiele: Aktive Sterbehilfe. Eine Einführung in die Diskussion. In: Ders.: Aktive und passive Sterbehilfe. Medizinische, rechtswissenschaftliche und philosophische Aspekte. 2. Auflage München 2011. S. 11-29
Die Seminartexte werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
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