Kommentar |
Im Ruhrgebiet ist die Industrialisierung in ihrer montanen Ausprägung mit Kohle und Stahl längst Vergangenheit und die altindustrielle Landschaft eine Erinnerungslandschaft, in der die zahlreichen ehemaligen Produktionsstätten und Industriegebäude auf die Geschichte der Region verweisen. Im Konzept der 'Erinnerungs- oder Gedächtnisorte', wie es von Pierre Nora entwickelt und von Etienne Francois und Hagen Schulze auf die deutsche Kulturgeschichte übertragen wurde, meinen diese aber nicht nur die materiellen Hinterlassenschaften, sondern auch die Riten, Gebräuche, Mythen und Geschichten, die eine Gesellschaft mit ihrer Vergangenheit verbindet.
Im Seminar soll untersucht werden, welche Orte und Themen das kollektive Gedächtnis des Ruhrgebietes ausmachen, wie diese zu identifizieren und zu beschreiben sind und wie man daraus ein konsistentes Geschichtsbild des Ruhrgebietes entwerten kann. |
Literatur |
- Borsdorf, Ulrich/Grütter, Heinrich Theodor (Hg.), Orte der Erinnerung. Denkmal, Gedenkstätte, Museen, Frankfurt/New Yortk 1999
- Nora, Pierre, Zwischen Geschichte und Gedächtnis, Berlin 1990
- Francois, Etienne/Schulze, Hagen (Hg.), Deutsche Erinnerungsorte, 3 Bde, München 2001
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