Kommentar |
Die kapitalistische Wirtschaftsorganisation ist nicht erst mit dem Zusammenbruch des Realsozialismus zum zentralen Kennzeichen moderner Gesellschaften geworden. Parallel zur geographischen Ausdehnung sind die Prinzipien kapitalistischen Wirtschaftens in andere Bereiche des Sozialen (Politik, Wissenschaft, Kunst, etc.) vorgedrungen und bestimmen das gesellschaftliche Zusammenleben. Das Seminar „Vergleichende Soziologie des Kapitalismus als Gesellschaftsform“ widmet sich dem Phänomen Kapitalismus aus unterschiedlichen Perspektiven. Im einführenden Block fragen wir zuerst nach Sinn und Zweck des Vergleichs als Methode der Soziologie und nähern uns in einem ersten Schritt dem Begriff des Kapitalismus an. Im zweiten Block diskutieren wir klassische Ansätze zur Analyse des Kapitalismus. Wir lesen grundlegende wirtschaftssoziologische Texte: von Karl Marx, Max Weber, Joseph Schumpeter und anderen. Dabei beleuchten wir zum Beispiel die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Entstehung von kapitalistischen Wirtschaftssystemen. Im dritten Block beschäftigen wir uns mit neueren Ansätzen der Kapitalismusforschung. In jeweils zwei Sitzungen diskutieren wir über Spielarten des Kapitalismus und über den Finanzmarktkapitalismus. |
Literatur |
Smelser, Neil J./Richard Swedberg, 2005: Introducing Economic Sociology. In: Neil J. Smelser/Richard Swedberg (Hrsg.), The Handbook of Economic Sociology. Princeton/Oxford: Princeton University Press, 3-25.
Trigilia, Carlo, 2006: Economic Sociology. In: Jens Beckert/Milan Zafirovski (Hrsg.), International Encyclopedia of Economic Sociology. London/New York: Routledge, 192-206. |