Kommentar |
In der mittelhochdeutschen Literatur finden sich unterschiedliche Darstellungen von Tod und Sterben, die auf differente Kontexte und Zusammenhänge weisen. Heilsgeschichtlich ist der Tod Übergang in das ewige, bessere Leben und wird als Teil des irdischen Lebens gestaltet. Die „Kunst des Sterbens“ gibt Regeln vor, dem Tod „richtig“ und würdevoll zu begegnen. Mit Schrecken behaftet ist der plötzliche Tod, der dem Sterbenden keine Gelegenheit lässt, seine Dinge zu ordnen und Abschied zu nehmen. Der Tod im Kampf hingegen vollendet das Leben des tapferen Helden und sichert ihm Erinnerung. Mit der zunehmenden Verwissenschaftlichung der Medizin wird der Tod zu einer Herausforderung, die die Grenzen der Medizin markiert. Die Überwindung des Todes wird Zielpunkt gelehrten Strebens. |