Literatur und Film - Einzelansicht

Bei der Filmbiografie bzw. dem Biopic, die das ‚gesamte Leben‘ bzw. nur einen Ausschnitt aus einem Leben erzählen, handelt es sich um sehr alte Genres der Filmgeschichte, denen wir uns in einer spezifischen Spielart widmen wollen. Im Zentrum unseres Seminars soll der ‚Dichterfilm‘ stehen, der sich mit dem Leben oder einer bestimmten Schaffensperiode eines Autors bzw. einer Autorin beschäftigt, wobei wir teilweise auch Filme über fiktive Schriftsteller hinzuziehen werden. Die Filme reichen dabei von Genie-Stilisierungen wie Der Triumph eines Genies (D 1940) über spezifische Genderungen von Autorschaft wie in Abschied: Brechts letzter Sommer (2000) oder The Hours (2002) bis zu Autorschaftsdekonstruktionen wie Deconstructing Harry (US 1997).

Nach einem filmsemiotischen und autorschaftstheoretischen Vorlauf, in dem wir uns die notwendigen analytischen Methoden und Kategorien erarbeiten, werden wir uns an die Filme machen (die jenseits des Seminars von Ihnen gesehen werden müssen und die wir im Seminar nur in Ausschnitten analysieren werden). Insbesondere geht es uns dabei um die Frage, mit Hilfe welcher narrativer und bildsprachlicher Verfahren die Filme von ‚Autorschaft‘, ‚Buch‘ und ‚Literatur‘ erzählen und welche Topoi das Genre des ‚Dichterfilms‘ bestimmen.

Pflichtliteratur (zur Anschaffung)

• Hickethier, Knut: Film- und Fernsehanalyse. Metzler ⁴2007.
• Jannidis, Fotis/Lauer, Gerhard/Martinez, Matias/Winko, Simone (Hg.): Texte zur Theorie der Autorschaft. Reclam, Stuttgart 2000.

Zudem wird zu Semesterbeginn im Copy-Shop Priebe (Segerothstraße, ggü. v. KKC) ein Reader zur Verfügung stehen, der weitere Texte enthält, mit denen wir arbeiten werden.

Filme (die zu den jeweiligen Sitzungen gründlich vorbereitet sein müssen):

• Friedrich Schiller – Der Triumph eines Genies (Regie: Herbert Maisch. D 1940)
• Dead Poets Society (Regie: Peter Weir, USA 1989)
• Barton Fink (Regie: Joel Coen, USA1991)
• Deconstructing Harry (Regie: Woody Allen, USA 1997)
• Abschied: Brechts letzter Sommer (Regie: Jan Schütte, BRD 2000)
• The Hours (Regie: Stephen Daldry, USA2002)

Es wird erwartet, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereit sind, sich intensiv und eigenständig mit den Filmen wie auch mit der angegeben Forschungsliteratur auseinanderzusetzen.

Seminarmodalitäten in der ersten Sitzung.