Kommentar |
Die Affinitäten zwischen Kinofilmen und der Großstadt sind oftmals thematisiert worden. Der Film kann sowohl den pulsierenden Rhythmus der Stadt als auch den spezifischen akustischen urbanen Raum, die ständig sich verändernden Lichtverhältnisse und die labyrinthischen topographischen Strukturen ästhetisch zum Ausdruck bringen – genauso wie die anonyme Masse, die Großstadttypen, die alltäglichen sozialen Rituale und die genuin urbanen Räume. Die Transformationen des urbanen Raums, die gleichzeitig auf gesellschaftliche Veränderungen verweisen, lassen sich im Film wahrnehmen. Andererseits ermöglichen die verschiedenen filmischen Repräsentationen der Stadt Einblicke in das Imaginäre der Metropolen. Die Darstelllung europäischer Metropolen in europäischen und nicht-europäischen Filmen zeugen also von kulturhistorischen und politischen Zuständen aber auch von erstaunlichen Erneuerungen der filmästhetischen Formen der 1950er Jahre. Das Seminar wird durch genaue Analysen von ausgewählten Filmbeispielen, wie auch begleitender Lektüre verschiedene Aspekte dieses kultur- und filmhistorischen Zusammenhangs herausarbeiten.
Da sich das Kino der 1950er Jahre in Beziehung zu Literatur und Fernsehen setzen lässt, ist dieses Seminar Teil eines Themenschwerpunkts zur Betrachtung der Kultur der 1950er Jahre, zu dem auch folgende Veranstaltungen gehören: Andreas Erb: Literatur und Kultur der Bundesrepublik II: Die fünfziger Jahre. Peter Ellenbruch: Bundesdeutsche Fernsehfilme der 1950er Jahre
Bestandteil des Seminars sind zwei verpflichtende Filmsichtungen, deren Termine in der ersten Sitzung bekannt gegeben werden. |