Kommentar |
Für das Selbstverständnis des Protestantismus stellt Luthers Theologie die zentrale Bezugsgröße dar. Dabei spiegeln sich in der Lutherdeutung immer auch die Fragen und Themen der eigenen Gegenwart. Eine Vielzahl divergierender Lutherbilder zeigt sich daher nicht nur im geschichtlichen Nacheinander, sondern auch innerhalb einer theologiegeschichtlichen Epoche. Ein klassischer Streitpunkt der Lutherdeutung ist etwa die Frage, ob Luther ins Spätmittelalter gehört oder als Begründer der Neuzeit zu beanspruchen ist. Das Seminar soll zunächst anhand einer Einführung in Luthers Werkbiographie die methodischen Fragen der Lutherdeutung diskutieren. Sodann sollen an einigen reformatorischen Hauptschriften um das Jahr 1520 (Von den guten Werken, An den christlichen Adel, De captivitate Babylonica) einige Grundlinien der reformatorischen Theologie erarbeitet werden. |
Literatur |
Reinhard Schwarz, Luther. Göttingen 1986 Thomas Kaufmann, Geschichte der Reformation. Frankfurt am Main/Leipzig 2009 Luther Handbuch, hg. v. Albrecht Beutel, Tübingen 2005 Reinhold Seeberg, Lehrbuch der Dogmengeschichte Bd. 4, Teil 1, Darmstadt 1953 |