Kommentar |
Superheldencomics, ihre Geschichte, ihre Topoi, Themen und Motive sind derzeit virulent; Sie gelten als moderne Kulturprodukte und Mythologien, als neue Götter der Popkultur und ikonische Figuren, die das ›Gute‹ verteidigen. Darüber hinaus sind Superhelden aber auch kommerzielle Produkte, die nicht nur in Comics und Filmen, sondern auch in Form von Spielzeugfiguren, Kaffeetassen und Butterbrotsdosen reproduziert werden. Unter dem Motto ›Hol sie dir alle!‹ verkaufen Comicverlage und Filmstudios ganze Riegen von Produkten an ein offenbar zahlungswilliges Publikum, wobei ökonomische Verwertungsprinzipien im Zentrum stehen. Insofern geht es bei Superhelden immer auch um die Reproduktion redundanter Superheldenfiguren und -produkte zum Zweck der Aktualisierung bzw. der Verkaufsförderung. Die Ausgangsüberlegung des Seminars ist, dass Superheldencomics primär auf einem ökonomischen Prinzip fußen und erst auf der Basis von Merchandising-Strategien ihren eigentlichen kulturellen Stellenwert entfalten. Auf dieser Folie ist es die Aufgabe des Seminars, Merchandising-Strategien als systematische Grundlagen für eine Analyse von narrativen und diskursiven Strukturen in Superheldencomics und deren Verfilmungen heranzuziehen sowie deren Geschichte als Spiel mit der Vertauschbarkeit einzelner Produkte innerhalb größerer Merchandising-Netze neu zu schreiben. – Das setzt natürlich zunächst einmal eine genaue, literatur- und kulturwissenschaftliche Lektüre ausgewählter Superheldencomis voraus. |
Literatur |
Zur vorbereitenden Lektüre empfohlen:
- Sieck, Thomas: Der Zeitgeist der Superhelden. Meitingen, Corian, 1999.
- F.A.Z. Feuilleton [Hrsg.]: Superman. Klassiker der Comic-Literatur. Band 1. Frankfurt/Main, 2005.
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