Im Lehrforschungsprojekt „Statuspassagen hochqualifizierter Migranten und Migrantinnen“ untersuchen wir die Statuspassage hin zu einem Studium im Ausland. Dabei interessieren wir uns dafür, nach welchen Kriterien und in welcher Weise die Entscheidungen für ein bestimmtes Studienfach ebenso wie für ein Auslandsstudium getroffen werden. Insofern der Übergang zum Auslandsstudium auch implizit strukturiert sein kann, interessieren wir uns für die Identitätsentwicklung der (zukünftigen) Auslandsstudierenden. Das wollen wir bei Medizinstudierenden in fortgeschrittenen Semestern untersuchen.
Im Wintersemester haben wir diese Fragestellung entwickelt und uns in die Literatur eingelesen. Außerdem wurden Erhebungsinstrumente für narrative und semi-strukturierte Interviews erstellt und wir haben das mögliche Sample eingegrenzt.
Im Sommersemester sollen Sie die theoretischen Grundlagen und die forschungspraktische Anwendung der Dokumentarischen Methode kennenlernen. Zunächst werden wir uns anhand der zu Beginn des Semesters vorliegenden Transkripte mit der Auswertung einzelner Interviews beschäftigen. Gegen Ende des Semesters werden wir komparative Analysen durchführen und Sie werden Einblick in die Schritte bekommen, die bis zum Erstellen sinngenetischer Typologien notwendig sind.
Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss des ersten Semesters der Forschungswerkstatt und dabei insbesondere die vereinbarte Durchführung und Teiltranskription eines Interviews. Einzelne Gasthörer, die die Forschungspraxis der Dokumentarischen Methode erlernen wollen, können nach Rücksprache in meiner Sprechstunde zugelassen werden, aber keinen Leistungsnachweis erwerben.
Für den Erwerb eines Leitungsnachweises erwarte ich die regelmäßige aktive Teilnahme, die im SoSe insbesondere mehrere kleine Interpretationsübungen umfasst. Die Note wird auf der Grundlage einer Fallinterpretation vergeben, die Sie in Kleingruppen gemäß der Dokumentarischen Methode arbeitsteilig anfertigen werden. |