Inhalte:
Die Arbeitsmärkte in den westlichen Industrieländern haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Der Übergang von produktionszentrierten auf zunehmend dienstleistungsorientierte Ökonomien wird dabei von einigen Autoren mit der Instabilität von Beschäftigung in Verbindung gebracht. Mit Blick auf die deutsche Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwicklung ist beispielsweise die Rede von der „Krise bzw. Erosion des Normalarbeitsverhältnisses“, oder – in einer gemäßigten Form – von der Pluralisierung von Beschäftigungsformen. Einen wichtigen Einfluss auf den Beschäftigungswandel hat dabei ohne Zweifel die Integration von Frauen in die Erwerbsarbeit gehabt. Doch welche Auswirkungen hat dies tatsächlich auf die Gleichstellung und auf den Wandel von tradierten Geschlechterstrukturen? Kommt es im internationalen Vergleich zu einer Neuverteilung von reproduktiver Arbeit (haushaltsnahen und pflegerischen Tätigkeiten)? Ist in dieser Hinsicht eine Veränderung von männlichen Lebenslagen und Identitätsentwürfen festzustellen? Und wie verändern sich Fürsorgearrangements im Spannungsfeld von Familie, Staat und Markt?
Lernziele:
Die Lehrveranstaltung vermittelt grundlegende theoretische Konzepte und einen Überblick über empirisch vergleichende Studien zum Arbeitsmarkt- und Beschäftigungswandel. Sie werden dafür sensibilisiert Bezugspunkte zu dem Fortbestehen aber möglicherweise auch der Neuordnung traditioneller Geschlechterverhältnisse und der Etablierung neuer Formen von sozialer Ungleichheit herzustellen.
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