Kommentar |
Das Formulieren eines Programms ist eine der zentralen Aufgaben einer Partei. Mit ihrer Programmatik gewinnen bzw. verlieren Parteien Wahlen, binden neue Mitglieder an sich oder lösen innerparteiliche Konflikte. Die Programmatiken der deutschen Parteien stehen im inhaltlichen Zentrum dieser Übung, die in die theoretischen Grundlagen und methodischen Vorgehensweisen der qualitativen Sozialforschung einführen soll. Der Fokus richtet sich dabei besonders auf die Methoden der Inhaltsanalyse mit Praxisbezug.
Im ersten Teil der zweisemestrigen Lehrveranstaltung stehen Ansätze und Studien der Parteien- und Policy-Forschung im Zentrum, mit denen man die Policy-Positionen von Parteimanifesten vergleichbar machen kann. Die Studierenden sollen anhand der Wahlprogramme der Parteien CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Piraten und Die Linke zu den Landtags- und Bundestagswahlen 2013 den Duisburger Wahl-Index (DWI) weiterentwickeln.
Im zweiten Teil der Übung im Sommersemester bearbeiten die Studierenden eine ausgewählte Fragestellung und wenden die gelernten Methoden im Rahmen einer selbstständig durchgeführten Programmvermessung im Kontext des DWI-Projektes zur Bundestagswahl 2013 an.
|
Literatur |
Blatter, Joachim K./Janning, Frank/Wagemann, Claudius (2007): Qualitative Politikanalyse. Eine Einführung in Forschungsansätze und Methoden, Wiesbaden.
Mayring, Philipp (2008): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken, 10. Aufl., Weinheim.
Treibel, Jan (2010): Was stand zur Wahl 2009? Grundsatzprogramme, Wahlprogramme und der Koalitionsvertrag im Vergleich, in: Korte, Karl-Rudolf (Hrsg.): Die Bundestagswahl 2009. Analysen der Wahl-, Parteien-, Kommunikations- und Regierungsforschung, Wiesbaden, S. 89-116. |