Kommentar |
Apokalyptische Vorstellungen sind nicht neu, wie schon die biblische »Offenbarung des Johannes« lehrt. Allerdings hat sich der hier formulierte Grundgedanke der ›Erlösung des Menschen‹ in der Moderne weitestgehend aufgelöst und erlebt derzeit als ›Ende der Menschheit‹, als »The Day After Tomorrow«, als »Hell« oder auch als »Deep Impact« eine neuerliche Konjunktur. Spätestens seit den Atomreaktorvorfällen in Fukushima, aber auch schon mit der zunehmenden Debatte um die Globale Erwärmung rückt die Frage nach der Endlichkeit der Menschheit wieder in den Blick, weil zerstörerisch-apokalyptische Bilder virulent sind und insbesondere westliche Gesellschaften ihre eigene Zukunft reflektieren lassen. Dieses Seminar will sich dem in verschiedenen Werken und Medien entworfenen Bild der Apokalypse wie auch der scheinbar stillstehenden Zeit danach annähern, indem apokalyptische Werke vom 19. Jahrhundert bis heute untersucht werden. Dadurch kann erarbeitet werden, wie sich das Bild der Apokalypse im Lauf der Jahrzehnte verändert, welchen Bedrohungen sich die jeweiligen Gesellschaften gegenübersehen und welche kulturtheoretischen Implikationen dies ermöglicht. |