Kommentar |
Die literarische Moderne, zu deren prominentesten Vertretern Arthur Schnitzler gehört, bildet kulturelle Erzählmuster, so genannte Narrative, und Gestaltungsverfahren heraus und widmet sich Themenkomplexen, die bis in das Jetzt hineinwirken. Schnitzlers literarische Gesellschaftsanalysen zeichnen nicht nur ein detailliertes und kritisches Bild des Wiens der Jahrhundertwende. Es zeigt sich, dass sie über ihre Zeitverbundenheit hinaus die Menschen in ihren bis heute vorfindlichen psycho-sozialen Strukturen porträtieren. Mit seiner Themenwahl, seinen psychologischen Studien und Sprachreflexionen widmet er sich den grundlegenden Voraussetzungen, die auch für unsere heutige Gesellschaftsstruktur noch Gültigkeit besitzen. Denn durch seine Doppelexistenz als praktizierender Arzt und Schriftsteller „erwuchs Schnitzler ein Thema, das sein gesamtes Werk durchzieht: das Problem der menschlichen Beziehungen“ (Janik/Toulmin 1998, S. 75), dadurch wird er zum Analytiker des abendländischen Menschen und seiner Lebensbedingungen in einer bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsordnung. Diesen Spuren wollen wir anhand verschiedener Dramen und Erzählungen nachgehen. |
Literatur |
- Anatol (Reclam)
- Arthur Schnitzler. Das große Lesebuch. Fischer Klassiker, darin: Reigen, Leutnant Gustl, Fräulein Else und "Vermischtes".
- Casanovas Heimfahrt (z.B. Reclam)
- Der Weg ins Freie (antiquarisch oder als Kopiervorlage zu Semesterbeginn im Copy Shop Schug und Real Reckhammer Weg 4 )
- Stunde des Erkennens (aus: Komödie der Worte) (Kopiervorlage zu Semesterbeginn im Copy Shop Schug und Real Reckhammer Weg 4)
zum Hintergrund:
- Schlicht, Corinna: Arthur Schnitzler. Tectum: Marburg, 2013 (= Literatur Kompakt. Hrsg. v. Gunter E. Grimm. Band 3).
- Ajouni, Philip: Literatur um 1900. Naturalismus - Fin des Siècle - Expressionismus. Akademie Verlag: Berlin, 2009 (= Studienbuch Literaturwissenschaft. Hrsg. v. Iwan-Michelangelo D'Aprile).
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