Kommentar |
Der von Menschen erzeugte Klimawandel stellt eine der zentralen Herausforderungen dar, die die Menschheit im 21. Jahrhundert zu bewältigen haben wird. Der Klimawandel führt zur Verknappung von Ressourcen, die für die menschliche Existenz wesentlich sind, wie Wasser und Nahrungsmittel, er verändert lokale Lebensumstände so, dass es zu Massenmigration kommt, und er hat Naturkatastrophen zur Folge, die neben ihrem unmittelbaren menschlichen Schaden immense Kosten aufwerfen. Dabei sind diese Effekte des Klimawandels nicht nur an sich eine Herausforderung, sondern sie werfen zudem die Frage auf, wie sich die Antworten auf den Klimawandel zu anderen normativ begründeten Forderungen, etwa nach Demokratie oder sozialer Gerechtigkeit verhalten.
Da die Bewältigung des Klimawandels so zentral für die weitere Form der menschlichen Koexistenz auf unserem Planeten ist, hat sich eine umfangreiche philosophische Debatte über die damit zusammenhängenden Fragen ergeben. In dieser Veranstaltung sollen die Grundlinien dieser Debatte über Klimagerechtigkeit rekonstruiert und diskutiert werden. Dabei sollen insbesondere auch methodologische Fragen, wie diejenige nach der Verortung der Probleme und ihrer Erörterungen in der Ethik, Angewandten Ethik oder der politischen Philosophie, im Mittelpunkt stehen. |
Literatur |
Stephen M. Gardiner, Simon Caney, Dale Jamieson, Henry Shue (eds.), Climate Ethics. Essential Readings, Oxford: Oxford University Press 2010 |