Kommentar |
Prozesse der Globalisierung und Transnationalisierung lenken den Blick über ‚nationale’ Erscheinungsformen sozialer Ungleichheiten hinaus auf Problemlagen, die weltweit sowohl auf der Basis internationaler Macht- und Abhängigkeitsbeziehungen als zunehmend auch im Zuge transnationaler Verflechtungen (ökonomischer, politischer, kultureller und demographischer Art) entstehen. Das aber bedeutet, den Wahrnehmungs- und Bezugsrahmen einer Soziologie sozialer Ungleichheiten in (mindestens) zweifacher Hinsicht zu erweitern: Berücksichtigt werden muss zum einen, dass ‚Wohlstand’ und ‚Wohlfahrt’ westlicher Gesellschaften ein koloniales Erbe und die Ausbeutung oder Ausschließung anderer Weltregionen und Nicht-Mitglieder zur Voraussetzung haben. Zum anderen zeigen aktuelle Entwicklungen, dass Spaltungen zwischen arm und reich, zwischen Privilegierten und Entrechteten, Formen der sozialen In- und Exklusion, Macht und Ohnmacht quer zu nationalstaatlichen Grenzen verlaufen. Das Seminar führt ausgehend von der interdisziplinären Diskussion über globale Gerechtigkeit an ausgewählte Theorien zur Beschreibung und Erklärung globaler bzw. transnationaler sozialer Ungleichheiten heran. Zu einigen exemplarischen Themenfeldern werden empirische Studien diskutiert.
Für einen Teilnahmenachweis erwarte ich eine regelmäßige aktive Mitarbeit, die Vorbereitung der angegebenen Lektüre und einen Kurzinput. Für die mündliche Prüfung, die in einem der beiden Seminare des Moduls abgelegt werden muss, können Sie einen Gegenstandsbereich auswählen, zu dem Sie sich in Absprache mit mir vertiefen. |