Kommentar |
Neben der Schweizer Eidgenossenschaft stellt die Republik der Niederlande das wichtigste Beispiel für die "Anerkennungskämpfe ständisch-partikularer Staatsbildungen von unten" (Johannes Burkhardt) dar. Ein acht Jahrzehnte dauernder Konflikt mit der spanischen Krone mußte durchgekämpft werden, um die Stellung als souveräne Macht vor den Augen der europäischen politischen Öffentlichkeit zu festigen. Die Vorlesung entwickelt die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen der alten habsburgischen Niederlande, stellt die Phase der Konfliktentstehung, die Krise der Republik in den 1580er Jahren sowie die Konsolidierung bis zum Waffenstillstand 1609 dar. Die innere Substanz des neuen Staatswesens wurde in den Folgejahren durch schwere religiöse Gegensätze einmal mehr herausgefordert, ehe die Republik sich in einem weiteren Vierteljahrhundert zur politisch-militärischen Großmacht entwickelte und diese Stellung durch den Westfälischen Frieden beglaubigt erhielt. Neben dem offiziellen dokumentierten Geschehen wird der Niederschlag der Ereignisse in der zeitgenössischen Druckpublizistik behandelt. |
Literatur |
Lit.:
Simon Groenveld u.a. (Hg.), De Tachtigjarige Oorlog. Opstand en consolidatie in de Nederlanden (ca. 1560-1650), Zutphen 2012 (2. Aufl.);
Jonathan I. Israel, The Dutch Republic. Its Rise, Greatness, and Fall 1477-1806, Oxford 1995;
Horst Lademacher, Phönix aus der Asche? Kultur und Politik der niederländischen Republik im Europa des 17. Jahrhunderts, Münster u.a. 2007;
Geoffrey Parker, Der Aufstand der Niederlande. Von der Herrschaft der Spanier zur Gründung der Niederländischen Republik 1549-1609, München 1979 (engl. 1977). |