Seit einiger Zeit hat sich die Geschichtswissenschaft zum Sport geöffnet; die Historiografie des Sports ist zu einem Teil der allgemeinen Geschichtsschreibung geworden. Besonderes Interesse ziehen in diesem Zusammenhang die Olympischen Spiele auf sich.
Schon in der Antike erschöpfte sich ihre Bedeutung nicht in der Performanz sportlichen Könnens; sie waren eingebunden in den Götterkult, ihre Sieger wurden zu Galeonsfiguren für die Städte und Regionen, denen sie entstammten. Die modernen Olympischen Spiele trugen kein religiöses Gewand mehr, ersetzten diesen 'Mangel' aber lange Zeit durch aufwändig inszenierte Kulturprogramme, die ihren intellektuellen Anspruch dokumentierten. Als Großereignisse auf internationaler Bühne wurden sie schnell auch politisch instrumentalisiert.
Gastgeberländer nutzen sie für ihre Propaganda, andere Länder riefen Boykottbewegungen ins Leben.
Die Übung will anhand ausgewählter Beispiele in historischer Betrachtung den Facettenreichtum des Olympischen Sports ausleuchten. |