Kommentar |
Die Zeit vom 12. bis zum 14. Jahrhundert ist in vielen Teilen Europas durch rege Aktivitäten auf dem Gebiet des Landesausbaus gekennzeichnet. Gespeist durch ein stetiges Bevölkerungswachstum werden bislang unerschlossene Räume der Siedlung und der (land-)wirtschaftlichen Nutzung geöffnet: Rodung von Wäldern, Trockenlegung von Sümpfen, Kultivierung von Brachland gehen mit der Gründung tausender neuer Dörfer, Märkte und Städte einher. In dieser Periode des ökonomischen und sozialen Aufbruchs, der nach innen und außen gerichteten Expansion formieren sich zugleich jene fürstlichen Territorien, welche die politische Landkarte bis in die Neuzeit hinein bestimmen werden. An ausgewählten Bespielen aus dem niederrheinischen, dem ostelbischen und dem ostmitteleuropäischen Raum soll erörtert werden, wie sich Landesausbau und herrschaftliche Territorialbildung im späteren Mittelalter gegenseitig bedingten und förderten. |
Literatur |
Literatur:
Charles Higounet: Die deutsche Ostsiedlung im Mittelalter, Berlin 1986
Artikel „Landesausbau und Kolonisation“, in: Lexikon des Mittelalters, Band 5, München/Zürich 1991, Sp. 1643-1653
Robert Bartlett: Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt . Eroberung, Kolonisierung und kultureller Wandel 950-1350, München 1996 |