Kommentar |
Inhalte:
Wer war das Opfer, wer ist der Täter? Stimmen Fingerabdrücke überein, sind DNA-Spuren identisch? Diese und andere „Identitäts-Fragen“ spielen eine zentrale Rolle in der Kriminalliteratur, in der die Spurensuche letztlich der Wiederherstellung der verborgenen 'wahren' Geschichte des Verbrechens und der Identifizierung des Verbrechers dient. Was aber, wenn das, was verloren ging, die eigene Identität ist? Wie funktioniert das Erzählen über solche Zustände, wie aus ihnen heraus? Am Beispiel ausgewählter Texte der Kriminalliteratur und entsprechender theoretischer Texte geht es im Blockseminar um die Frage, was Identität ist oder sein könnte und wie sich Formen des „Selbst-Vergessens“ (z.B. Alzheimer/Demenz, Amnesien, dissoziative Fugen) in der Kriminalliteratur abbilden lassen. Außerdem wird die Nicht/Identität von Autor und Erzähler bzw. Erzähler und Figuren thematisiert – und das auch auf etwas andere Art, denn die Dozentin Dr. Mischa Bach ist nicht nur Literaturwissenschaftlerin und Erzählforscherin, sondern darüber hinaus die Autorin einer der drei Roman, die im Seminar gelesen werden. Doch auch die Studierenden sind aufgefordert, Identitätsmodelle aus ihren Hauptfächern wie sich selbst mit einzubringen.
Themen:
- Wer bin ich und woher weiß ich das? Ein Einstiegsexperiment, gefolgt von einer theoretischen und einer praktischen Einführung ins Thema Identität und den Umgang mit der (Kriminal)Literatur
- „Vergessen ist nicht Vergeben“. Alzheimer und die kollektive Verdrängung in der Gesellschaft in Anne Chaplets Kriminalroman „Schrei nach Stille“
- „Was ich nicht weiß, macht mich erst recht heiß“ - Die verzweifelte Suche nach dem Täter und dem Selbst in Sebastien Japrisots Kurzroman „Falle für Aschenbrödel“
- „Vergessen als Selbstbefreiung?“ - Dissoziative Fugen und andere Seltsamkeiten in Mischa Bachs Kriminalnovelle „Der Tod ist ein langer, trüber Fluss“
Lernziele:
Das Seminar will die Studierenden über die Identitätsthematik an verschiedene Aspekte von Literaturproduktion, -rezeption, ‑analyse und -theorie heranführen. Daneben erhalten sie Einblicke in wissenschaftliche Methoden der Interpretation literarischer Texte. |
Literatur |
Primärliteratur:
Kriminalromane von Anne Chaplet (Schrei nach Stille), Sebastien Japrisot (Falle für Aschenbrödel) und Mischa Bach (Der Tod ist ein langer, trüber Fluss)
dazu Sekundärliteratur & Theorie (näheres dazu in der Vorbesprechung)
SemApp. Nr. 765, Standort Essen, GW/GSW, Lesesaal 2. OG. Zugangsdaten für Online-Material werden bei der Vorbesprechung bekannt gegeben. |
Bemerkung |
Vorbesprechung: Mo, 14.10.2013, 14:15-15:45 Uhr, R12 V05 D81
Block (v-frei): Sa, 26.10., 09.+23.11., 07.12.2013, 11:15-17:00 Uhr und So, 08.12.2013, 11:15-14:45 Uhr, R12 V05 D81
Diese Veranstaltung wurde speziell für Studierende des Studium liberale konzipiert!
Anmeldung ab dem 17.09.2013
Online-Anmeldung während der Anmeldefrist über LSF. Informationen zu Anmeldebedingungen s.o. "Weitere Links".
Kontakt über: studium-liberale@uni-due.de |
Leistungsnachweis |
Studienleistung zum Erwerb von ECTS-Credits:
3 Credits: Lerntagebuch (im Umfang von 5*1-2 Seiten) oder Referat mit Thesenpapier
4 Credits: Lerntagebuch UND Referat mit Thesenpapier oder Lerntagebuch UND Essay (im Umfang von 5*1-2 Seiten + 6 Seiten)
In E3 ist regelmäßige, aktive Teilnahme mit Vor-/Nachbereitung neben dem erfolgreichen Bestehen Voraussetzung zum Scheinerwerb. Geduldet wird eine entschuldigte (!) Fehlzeit von max. 3 Zeitstunden bei Blockveranstaltungen. |