Alleinerziehende sind eine wachsende Bevölkerungsgruppe. Mehr als 90 Prozent aller Alleinerziehenden sind Frauen. Zwar stellen Alleinerziehende hinsichtlich Bildung, Berufstätigkeit, Einkommen, Ursachen des Alleinerziehens u.v.a.m. eine heterogene Gruppe dar. Dennoch zeichnen sie sich durch einige Gemeinsamkeiten aus. Alleinerziehende sind von spezifischen Aspekten sozialer Ungleichheit überproportional häufig betroffen, etwa von Armut, und auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt oftmals eine besondere Herausforderung dar.
Im Mittelpunkt des Seminars steht die Lebenssituation Alleinerziehender – einer Gruppe, die zahlenmäßig immer bedeutender wird. Alleinerziehende sind auch vom Wandel vom fürsorgenden zum aktivierenden Wohlfahrtstaat und vom Wandel der Erwerbsarbeit besonders betroffen.
Im Seminar wird zunächst der wohlfahrtsstaatliche Wandel zum aktivierenden Sozialstaat behandelt, weiter beschäftigen wir uns mit dem Wandel von Erwerbsarbeit und der Prekarisierung von Beschäftigungsverhältnissen. Auch thematisieren wir Armut, Kinderarmut und soziale Ungleichheiten im Zusammenhang mit Alleinerziehenden, insbesondere aus einer Geschlechterperspektive.
Anschließend folgen grundlegende Aspekte der Lebenssituation Alleinerziehender zwischen sozialstaatlicher Aktivierung und Prekarisierung. Hierbei thematisieren wir neben Herausforderungen auch Chancen und Risiken dieser Lebensform sowie zuletzt sozialstaatlichen Handlungsbedarf. |