Nach van Laak "entlastet Infrastruktur das "Mängelwesen" Mensch", da sie Handlungsradien erweitert, die Leistungen und Reichweite der menschlichen Organe verstärkt und Zeiten für andere Tätigkeiten durch die erwirkte Beschleunigung freisetzt. Sie kann somit "als Kulturleistung gewertet werden." "Keinen Zugang zu den Netzwerken der Technologie zu haben, bedeutete dagegen den Ausschluss aus der Sphäre der Mächtigen. Folglich wurden die Verbindungen mit dem Strom- und Wassernetz der Stadt oder der Anschluss des Eigenheims an das Autobahnnetz ebenso zum Symbol von Prestige und Autorität wie zum Schlachtfeld der Kontroversen und Machtkämpfe."
Die Auseinandersetzung mit dem Forschungsfeld "Infrastruktur" und dessen Bedeutung für die Geschichtswissenschaft soll – inhaltlich – anhand von großen Kanalprojekten in NRW bzw. im Rhein-Maas-Raum in der Übung erfolgen. Beispiele hierfür können u.a. die Moselkanalisierung, der Rhein-Main-Donau-Kanal oder der Dortmund-Ems-Kanal sein. Als Quellen zum Erschließen der Inhalte sollen Zeitungsartikel der Tagespresse dienen. Entsprechend wird zu Beginn der Übung der Zeitungsartikel in Bezug auf seine Eigenschaften als Quelle behandelt und seine Eignung überprüft. Die hierfür benötigten Presseartikel werden per Recherche im Landesarchiv NRW in Düsseldorf ermittelt. Hierzu ist die Bereitschaft erforderlich, gemeinsam an drei Freitagen nachmittags nach Düsseldorf ins Landesarchiv zu fahren (dies wird selbstverständlich mit den regulären Übungsstunden verrechnet). |