Literatur |
Dieses Lehrforschungsprojekt will sich in einer Organisationsfallstudie zur Entwicklungszusammenarbeit der Frage widmen, wie das kulturelle Kapital (z.B. Sprachkenntnisse, etc.) von Migrant_innen bei der Entwicklung einer transnationalen Expertise zu sozialen Problemen bemüht wird. Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit sind per se in einen transnationalen Handlungszusammenhang eingebettet (Ehlers 2008: 155) – auch die Belegschaftsstruktur von Organisationen ist gewöhnlich durch eine heterogene Zusammensetzung bezüglich der Ethnizität, der Nationalitäten oder des Geschlechts, etc. des Personals auf allen Hierarchieebenen charakterisiert. Wir wollen danach fragen, wie Mitarbeiter_innen oder spezifischer: die Professionen der Entwicklungszusammenarbeit zu einer Verständigung über Lebenssituationen, aber auch zu Entwicklungsperspektiven von Menschen in Entwicklungsländern beitragen, die in Notlagen (geraten) sind. Welche grenzüberschreitenden Problemlösungen bieten sie an? Und wie wirken sie in Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit mit, die mit der Aufgabe betraut sind, z.B. Entscheidungen über ökonomische Ressourcen zu prozessieren? Wie wird die Expertise der Migrant_innen in den Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit insgesamt bewertet?
Ziel dieses Forschungsprojektes ist es daher, in einer Fallstudie eine Antwort auf die Frage danach zu finden, wie (oder: durch welche Organisationspraktiken, -lösungen) das kulturelle Kapital von transnationalen Professionellen in Organisationen verwertet und somit eine Expertise zu sozialen Fragen in der Entwicklungszusammenarbeit generiert wird.
In Teil I des LFP im Wintersemester 2013/14 erarbeiten wir den Forschungsstand, die Operationalisierung der Fragestellung sowie die Erhebung der Daten. In Teil II des LFP im Sommersemester 2014 widmen wir uns der Auswertung der erhobenen Daten.
Literatur zum Einstieg:
Przyborski, Aglaja/ Wohlrab-Sahr, Monika (2009): Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg Verlag München. |