Kommentar |
Die Literaturgeschichte pflegt eigene Naturauffassungen. Die Veranstaltung erkundet poetische Alternativen zur naturwissenschaftlichen Welterkundung sowie verschiedene Modi literarischer Wissenschaftsrezeption mit dem Fokus auf die Biologie. Wie wird die Tier- und Pflanzenwelt in der Dichtung verstanden und dargestellt, welche Möglichkeiten gibt es, sie in poetische Texte funktional einzubetten? Die Vorlesung zielt auf die theoretische und historische Grundlegung einer Kulturpoetik der Biologie. Im diachronen Bogenschlag von der Antike über die Frühe Neuzeit bis zur Gegenwart werden Schlüsseltexte im Schnittfeld von Literatur und Wissenschaft wie z.B. die Lehrdichtung De rerum natura von Lukrez, Goethes Naturgedicht Die Metamorphose der Pflanzen oder Marcel Beyers Onithologenroman Kaltenburg vorgestellt, um auf diese Weise Grundzüge der Neueren deutschen Literaturgeschichte aus naturkundlicher Sicht zu erschließen. |