Im Zentrum des Seminars stehen zunächst die klassischen Instanzen des Literaturbetriebs. Dazu zählen insbesondere: Autoren und ihre Verbände; Verlage, Literaturagenten und Lektoren; Literaturpreise und -wettbewerbe; Autorenförderung; Literaturhäuser und -büros; Buchhandel; Bibliotheken und Literaturarchive.
Die Funktionen der literaturbetrieblichen Instanzen für die Produktion, Distribution und Rezeption literarischer Texte befinden sich momentan jedoch durch die Möglichkeiten der digitalen Medien in einem fundamentalen Wandel. Jo Lendle, der zukünftige Verleger des Carl Hanser Verlags, stellte jüngst provokativ fest: „Verlage sind schon heute definitiv nicht mehr nötig.“ Auch das Geschäftsmodell der Buchhandlungen steht durch das E-Book und den Internethandel massiv unter Druck.
Im zweiten Teil des Seminars werden wir uns daher mit den Erscheinungsweisen literarischer Texte in digitalen Medien sowie mit Formen intermedialer Literaturen, die sich derzeit in digitalen Medien entwickeln, beschäftigen. Auf dieser Basis werden wir danach fragen, welche neuen Geschäftsmodelle und Berufsbilder im digitalisierten Literaturbetrieb entstehen.
Aller Voraussicht nach werden wir einzelne Praktiker des Literaturbetriebs (ggf. in Videokonferenzen) zu Gast im Seminar haben. Stellen Sie sich zudem darauf ein, dass wir mindestens einen Sondertermin außerhalb unserer regulären Sitzungszeiten haben werden. |