Kommentar |
In Deutschland gibt es, geschätzt, 250 000 Obdachlose, vielleicht aber auch doppelt so viel, man weiß es nicht genau. Noch weniger weiß man es für vormoderne Zeiten. Nach den Schätzungen freilich lebten im 18. Jahrhundert in manchen Gegenden bis zu 10 % der Bevölkerung auf der Straße: entlaufene Lehrlinge, Bettler, Hausierer, Schauspieler, Zigeuner, Juden, Räuber – fahrendes Volk einer unwillkommenen, ja verbotenen Lebensart. Gerichtsakten, Lebensgeschichten, literarische Darstellungen berichten von den komplexen Beziehungen zwischen Seßhaften und Nichtseßhaften. Dies Thema soll zugleich sozialgeschichtlich wie literaturgeschichtlich im Seminar erarbeitet werden.
Sekundärliteratur wird in einem Semesterapparat bereitgestellt
Primärliteratur aufzufinden und mitzubringen ist den Teilnehmern aufgegeben: Lessing: Die Juden (1754) –Goethe: Götz von Berlichingen (1771/1773) – Schiller: Die Räuber (1781) – Schiller: Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1786/1792) –Rambach/ Tieck: Der Bayersche Hiesel (1791/2005). |
Bemerkung |
Das Seminar findet an vier Terminen als Blockseminar statt, jeweils Fr 14-18, Sa 10-14, den 25./26. Okt., 15./16. Nov., 13./14. Dez. 2013 und 10./11. Jan. 2014;
wir beginnen mit Lessings "Juden" (vorher lesen!).
Voraussetzung für eine Teilnahmebescheinigung ist regelmäßige Anwesenheit sowie die erfolgreiche Bearbeitung von drei kleineren Hausaufgaben. Leistungsnachweis (Hausarbeit) nach Absprache. |