Kommentar |
Der Markt an weiblichen Heldinnen und Superheldinnen ist in der kommerziellen Jugendkultur unüberschaubar groß: Lara Croft turnt als Archäologin im Videospiel, in den Superheldencomics und -filmen kämpft Wonder Woman in der ‚Welt der Männer’ um den Frieden und die Gleichberechtigung und in Berlin eröffnet gerade die ‚Barbie-Welt’ – ein lebensgroßer und freilich vollkommen in Pink gehaltener Nachbau der Spielzeugwelten der Firma Mattel. Obwohl diese Produkte inzwischen zur Alltagswelt vieler Heranwachsender gehören, ist die Wissenschaft der Analyse der dort dargestellten und kolportierten Geschlechterbilder, sowohl in Bezug auf Körperpraktiken, soziale und kulturelle Voraussetzungen wie auch deren Wirkungen auf ihre RezipientInnen nur bedingt nachgekommen. Zwar gibt es zu den Extremfällen wie Barbie und Lara Croft durchaus viele Studien; eine Umsetzung dieser Erkenntnisse in die alltägliche Handlungspraxis ist aber bisher kaum geschehen. Dieses Blockseminar will daher zentrale Darstellungen von Heldinnen in der kommerziellen Jugendkultur untersuchen, um zum einen herauszufinden, wie ‚Weiblichkeit’ dort entworfen wird. Zum anderen geht es aber auch darum, zu erarbeiten, wie gesellschaftlich gesehen mit solchen Rollenzuschreibungen umgegangen werden soll. Es ist das Ziel des Blockseminars, diese Erkenntnisse in einer abschließenden gemeinsamen Sitzung mit den Ergebnissen des parallel stattfindenden Seminars zur Darstellung männlicher Helden zu verbinden. |