Kommentar |
„So stehen wir in einer hellen, klaren Welt. Man mag sie nüchtern nennen, wenn man vom Gestern kommt. Keine Dämmerung des Gefühls liegt über den Dingen, keine Schleier von Illusionen hängen vor ihnen“, schreibt Frank Matzke im Jahr 1930.
Im Seminar widmen wir uns ausgewählten Erzählungen und Romanen, die am Ende der Weimarer Republik erschienen sind und diskutieren, inwieweit sie – inhaltlich und formal – die Forderungen neusachlicher Programmatik realisieren. Wir werden herausarbeiten, welche zentralen Gegenstände des öffentlichen Diskurses – etwa die „weibliche Angestellte“, der „Paragraph 218“ oder die „Großstadt Berlin“ – thematisiert und auf welche Art und Weise traditionelle Erzählmuster in den Texten variiert oder dekonstruiert werden. |
Literatur |
Folgende Texte bilden den Schwerpunkt des Seminars:
Irmgard Keun: Gilgi – Eine von uns (1931)
Irmgard Keun: Das kunstseidene Mädchen (1932)
Marieluise Fleißer: Eine Zierde für den Verein (1931)
Hans Fallada: Kleiner Mann, was nun? (1932)
Erich Kästner: Fabian – Geschichte eines Moralisten (1931)
Martin Kessel: Herrn Brechers Fiasko (1932) |