Prof. Dr. Bernd Gräfrath:
Im Gegensatz zur Theologie ist die Religionsphilosophie keine bekenntnisgebundene Wissenschaft, und im Gegensatz zur Religionswissenschaft betrachtet die Religionsphilosophie religiöse Praktiken und Glaubenssysteme nicht bloß als soziale Phänomene, die beschrieben und erklärt werden müssen, sondern stellt auch die Geltungsfrage: Sind eventuell vorgebrachte Gottesbeweise schlüssig? Welchen Grund könnte man haben, ohne Gottesbeweise einem bestimmten religiösen Glauben anzuhängen? Im Hauptteil der Veranstaltung (die im Seminarstil durchgeführt wird) sollen dabei mögliche Gottesbeweise für mediterrane monotheistische Systeme betrachtet werden. Anschließend widmen wir unsere Aufmerksamkeit dann noch zwei ganz anderen Systemen: dem Taoismus und dem Buddhismus.
Anzuschaffendes Buch: John L. Mackie, Das Wunder des Theismus (Reclam).
Weitere Literatur: Raymond Smullyan, The Tao is Silent (Harper); Eugen Herrigel, Zen in der Kunst des Bogenschießens (Barth).
PD Dr. Thorsten Sander:
Die Religionsphilosophie ist (im Gegensatz zur Religionswissenschaft) weder eine empirische Untersuchung faktischer religiöser Überzeugungen noch auch (im Gegensatz zur Theologie) eine auf Dogmen basierende Wissenschaft; vielmehr geht es primär um die rationale Prüfung religiöser Überzeugungen. Im Zentrum stehen dabei die Gründe für und gegen die Existenz Gottes. Im Seminar werden wir einen modernen Klassiker der Religiosphilosophie gründlich diskutieren.
Anzuschaffender Text: J.L. Mackie, Das Wunder des Theismus: Argumente für und gegen die Existenz Gottes, Stuttgart 1986 u.ö. |